Die Katastrophe

Ich sitze vor dem Computer und frage mich: Was soll ich hier schreiben? Seit Tagen mache ich mechanisch meine Arbeit und sitze lethargisch in der Sitzecke unseres Wohnwagens und starre den Fußboden an. Alle paar Stunden kommen Weinkrämpfe und ich höre meine eigene Stimme, die sagt: laß das – mach weiter – es wird schon. Aber mir fällt nur ein: “Lächle, es könnte schlimmer kommen. Und ich lächelte….” Ich bin sensible- aber weiß gott kein Weichling. Aber das, was geschehen ist, hat mich umgehauen. Das muss ich erst verarbeiten.

Was ist geschehen?

Nach 3 Jahren der intensiven Renovierung von ELDON – zu Beginn an Wochenenden und in der Freizeit, Seit November 2019 fulltime – stehen wir wenige Wochen vor dem Krantermin, um wieder ins Wasser zu kommen. Wir haben – hätten unser Schiff nach so langer Zeit endlich “wie neu” und top ausgerüstet – gehabt.

Am 16.02.2021 aber nimmt unser Schicksal einen andern Weg. Nachmittags (14 oder 15 Uhr – ich weiß es nicht mehr) bricht in der Pantry, wo ich arbeite ein Feuer aus. Ich nehme 3 schnelle Anläufe dieses Feuer zu löschen: Wasser (stand gerade da herum), Feuerlöschdecke (lag direkt daneben) und Feuerlöscher ( ein griff im Vorschiff in die Koje, wo noch viele neue Sachen lagerten.

Nichts hat geholfen. Den Feuerlöscher konnte ich nicht mehr einsetzen, da eine chemische Reaktion mit extremer Rauchbildung und Brandentwicklung schon nach wenigen Sekunden mir die Sicht nimmt und ich dank dieses widerlichen schwarzen Rauches nicht mehr atmen konnte. Er brannte in der Lunge. Ich floh nach draußen zum Achterdeck, wollte Luft holen und wieder hinein rennen um mit gezogenem Feuerlöscher doch noch etwas zu retten. Aber unter dem Arbeitszelt war inzwischen ebenfalls so viel Rauch, das das Atmen nicht mehr möglich war. Das Ruderhaus war in wenigen Augenblicken völlig im Rauch verschwunden.

Ich denke mit dem Entschluss sofort das Schiff zu verlassen habe ich richtig gehandelt um zumindest mein Leben zu retten.

Ich rannte hilfeschreiend über den Platz, habe um Hilfe und Feuerwehr gerufen, geschrien. Die Mitarbeiter von der Werft kamen alle zur Hilfe. Mach einigen Minuten kam der Krankenwagen und die Feuerwehr hinterher. Ich wurde aus dem Geschehen entfernt und auf der Trage im Krankenwagen an Schläuche, Masken und allem möglichen Krimskrams angeschlossen. Die Sauerstoffkonzentration im Blut ließ sehr zu wünschen übrig.

Alles, was danach geschah kenne ich aus den News. Ich wurde ins Krankenhaus gefahren über Stunden in der Notaufnahme behandelt, untersucht. Abends wurde ich dann auf meinen Wunsch entlassen und bin mit dem Taxi nach Hause gefahren.

Als Julia erfuhr, was geschehen war, haben sie Freunde nach Hause gebracht. Völlig aufgelöst sind wir uns in die Arme gefallen. Dann begann das Weinen.

Diese Situation zu begreifen ist extrem, fällt sehr schwer und braucht Zeit. Unser Zuhause und unsere geplante Zukunft ist in Rauch aufgegangen, nachdem wir so viel dafür gearbeitet und investiert haben.

Die ersten Bilder von ELDON haben wir dann später aus dem Netz heruntergeladen.

Alles verloren? Ich denke ja. ELDON sieht aus, als ob nicht viel übrig geblieben wäre.

Frohe Weihnachten!

Wir wünschen Euch allen da draußen einen gelassenen Endspurt und einen Funken Glück und Zufriedenheit im Herzen. Bei allen schlechten Einflüssen dieses Jahr kann uns niemand den Funken Glück im Herzen nehmen!

Frohe Weihnachten Ihr Lieben!

Bernd & Yulia
von mseldon.de

Anker & Kette

ELDON hatte einen Leichten AluAnker für Racer an Bord (?????!!) mit ca. 30 Meter Kette.

Mh, ich denke, ELDON hat ungeahnte Fähigkeiten. 🙂 Aber eines steht fest: ein Schiff wie ELDON kann man mit einem solchen Anker nicht am Platz halten. der ist nur belustigend. keine 12 kg….

Jetzt ist der neue Anker angekommen. Und mit ihm auch gleich eine neue Kette in ausreichender Länge.

Und damit kann ich nun die Diskussion über den richtigen Anker starten 🙂
Ich habe mich für möglichst viel Sicherheit entschieden und daher auf etwas mehr Gewicht gesetzt, als der GL vorschreibt. Dem M- Anker habe ich aus zwei Gründen gewählt: zum Einen scheint er ein Klassiker zu sein, das als Allrounder gelten kann. Zum Anderen wollte ich einen Anker haben, der auch in die Ankerrolle am Bug passt und dort gut unter dem Bugspriet sitzt. Der M – Anker hat dafür die ideale Form. Eigentlich ein einfacher Entscheidungsweg. An die vielen Diskussionen über für und wieder einer Form glaube ich nicht. Es gibt zu allen Formen und Meinungen Eigner, die über zeugt sind und Eigner, die nicht überzeugt sind. Das bedeutet für mich: Form funktioniert, ggf (wie bei allem) muss leicht nachjustiert werden.

50 kg M – Anker und 100 Meter 10mm Kette – das ist unsere Wahl für den Hauptanker.

Dazu haben wir noch einen kleineren M – Anker und einen klassischen Admiralitätsanker 40kg für stark bewachsene Gründe. Damit sollten wir hinkommen.

So, nun muss das alles noch an Bord. über 300 kg 4 Meter hoch. Puh. Das dauert noch eine Weile 🙂

Planung für das kommende Jahr

Wer will heute noch Aussagen machen, die weiter als 3 Wochen reichen? wirklich nicht einfach.

Wir haben dennoch unsere Planung für das kommende Jahr aufgestellt, weil wir daran glauben wollen, das in der 2. Hälfte 2021 das Thema Corona (oh mann, gibt es mal etwas anderes?…) weltweit besser greifbar ist.

Also: Wie sieht unser Törn für 2021 aus ?

Wir möchte gerne einen Teil der entfallenen Nordtour nachholen. Das bedeutet südliches Norwegen bis Bergen, Shetland, Orkney’s, Hebriden, Schottland. Danach wollen wir an Irland vorbei Richtung Süden segeln bis Brest.

Atlantikrunde 2021 / 2022

Im Anschluss daran folgt eine Atlantikrunde über die Biskaya, Madeira, Kanaren. Weiter geht es über den Atlantik in die Karibik mir der ARC 2021. Wir möchten uns gerne der ARC anschließen, einfach zum Spaß haben und Menschen kennen lernen.

In der Karibik angekommen werden wir einige Monate die Inseln vor dem Wind Richtung Norden entdecken, Spaß haben und auch kräftig segeln. Aber es wird auch Törns geben, die viel Badespaß erlauben. Zum Ende der Karibiksaison segeln wir dann Richtung Nord wieder über den Atlantik zurück nach Europa. Die Azoren werden ein Zwischenstopp, ohne den es nicht geht. Horta ist ein MUSS. Bermudas noch offen. Danach segeln wir zurück nach Deutschland, wo wir ca. im Mai 2022 wieder ankommen werden.

Die Reise ist unterteilt in 2 – Wochentörns, welche stets an guten Verkehrsanschlußpunkten starten und enden, sodass Ihr über schnelle An- und Abreisemöglichkeiten verfügen könnt. Natürlich arbeiten wir auch die An- und Abreise für Euch aus, so weit dies uns möglich ist.

Die Atlantiküberquerung in die Karbik ist mit 4 Wochen geplant, damit Ihr sicher und pünktlich wieder nach Hause kommt.

Die Rückreise nach Europa wird entweder über die Bermudas führen oder direkt nach Horta. Aber auch hier könnt Ihr ca. 4 Wochen für den großen Schlag kalkulieren.

Bevor die exakten Törns zusammengestellt sind könnt Ihr die ungefähren Zeiträume für die Törns schon einmal im Bereich Törnangebote nachschlagen: https://www.mseldon.de/toern-angebote/

Sprecht mich bei Interesse gerne an. In den nächsten Wochen folgen die genauen Daten.

Ausbildung unter Corona

Wenn früher die Frage: “wird das Boot ordentlich sein und zum rechten Zeitpunkt zur Verfügung stehen” im Vordergrund standen, dann hat sich dieses Jahr wohl vieles verändert. Nach dem Lockdown im Frühjahr hatte sich die Situation entspannt und wir hatten alle wohl das Gefühl, das Corona bald als Andenken in den Erinnerungen verschwindet. Aber da haben wir wohl die Rechnung ohne den Wirt gemacht: Kaum das der Sommer mit seiner Urlaubszeit dahin rafft meldet sich pünktlich zur Erkältungssaison dieses kleine Scheißerchen zurück, das wir hasserfüllt Corvid 19 getauft haben. Blöder Name – blöder Virus. total Überflüssig.

Aber wir müssen mit ihm leben – und hoffentlich ist er bald auf und davon.

Da ich dieses Jahr die große Tour zum Nordkap Corona bedingt absagen musste, fahre ich ja seit Ende des Lockdowns in der Ausbildung für Segelschulen und bilde SKS und SSS mit anschließender Prüfung aus während ich ELDON ordentlich überarbeite.

Das ist derzeit auch ein Tretmienenfeld: jede Woche kommen neue Meldungen zu Corona und niemand weiß, ob einen Tag später der Törn noch im gleichen Gebiet beendet werden kann. Mich hat es nun auch erwischt: Nein, nicht mit Corona, aber mit den Auswirkungen:

Wie des Öfteren waren wir mit einem Törn in den Niederländischen Nordseegewässern um Nordholland unterwegs. Der Törn kam dem Ende nahe, da wurde im letzten Augenblick Nordholland zum Risiko gebiet erklärt. Zwei Tage später hat mein Sohn Kommunion, aus dem Frühling in den Herbst verlegt.

Ich habe mich mit dem Gedanken, ohne Überprüfung eine Familienfeier zu besuchen, bei der auch ältere Menschen anwesend sind (meine Ma mit über 80) nicht wohl gefühlt und habe zu Hause einen Test angestrebt – schnell und gut. Und dann zur Feier… So mein Wille.

Was ist geschehen: das Gesundheitsamt teilt mir mit, das ich in Quarantäne bleiben muss. der Arzt teilt mir mit, das es keinen verlässlichen sofortigen Test gibt und das erst nach dem Wochenende getestet werden kann. SUPER!!!! Papa nimmt an der Kommunion seines Sohnes nicht teil, ist nun amtlich weggesperrt. Ich musste zu Hause sitzen, während einer meiner Liebsten ein wichtiges Ereignis hat. Das hat mich deutlich in den Keller gezogen und sehr sehr traurig gemacht. Naja – es ist überstanden, wir alle haben die Situation verdaut und ich fühle mich heute wieder gut, wenn ich meinen Jungen lachen sehe.

Isser net knuffisch?

Überlebt

Gestern hatte ich wohl einen Schutzengel!

Mein Ziel: Ich wollte in Hartholzbohlen Nut und Feder fräsen. Mit der Oberfräse. Dazu hatte ich spezielle Fräser für die Oberfräse gekauft. Gesagt, getan, Ich hatte meinen Arbeitsplatz vorbereitet (Bearbeitungsfläche auf dem Vordeck). Die Anschlagleiste war platziert und es hätte losgehen können.

Ein Gefühl beschleicht mich in diesem Moment und ich nehme ein Holzbrett als Schutz für meine Beine vor meinen Körper. Ich muß unter der Plane an Bord stets auf Knien arbeiten.

Gott sei Dank habe ich das gemacht:

Der Fräser startet, schneidet bei voller Geschwindigkeit in das Holz. Plötzlich bockt er und schlägt aus. Ich kann die Maschine gerade noch festhalten. Der Fräser schlägt in das “Schutzbrett” vor meinen Beinen ein und kommt zum stehen. Einen Zentimeter vor meiner Aorta im Oberschenkel! Ich fasse es nicht.

In diesem Augenblick konnte ich die Maschine mit beiden Händen nicht mehr kontrollieren. Die Geschwindigkeit des Fräsers ist derart hoch, das man nur versuchen kann gegen zu halten. Aber alles geht sehr schnell.

Einen Schock habe ich nicht bekommen. Aber schon ganz blöd drein’geschaut, denke ich. Dieser Fräser hätte mich fast das Leben kosten können.

Was war geschehen? Ich weiß nicht, warum der Fräser gebockt hat, vielleicht eine härtere Stelle im Holz. Fakt ist aber, das er ein großes Stück aus der Holzbohle herausgerissen hat und der Schaft des Fräser dabei komplett verbogen ist und anschließend nur noch unrund weiter getaumelt ist. Bei der drehenden Masse keine Chance, diese Bewegung unter Kontrolle zu bekommen. Dafür geht es zu schnell.

WHOU!

Das war mir eine Lehre: mit solchen Arbeiten gehe ich nur noch zu einer Schreinerei uns lasse es dort auf den großen Maschinen ausführen! Schaut Euch die Bilder an. Irre. Der 8mm Schaft wie ein Spaghetti verbogen. Ist das Qualität aus China?

Arbeiten mit Vorfreuden

Der Winter vergeht mit der Coronakrise, aber dennoch – etwas Arbeit ist möglich, wenn auch nur begrenzt. Unswer Winschen sind die erste Bestückung ELDON’s. Nach all den Jahren sehen sie entsprechend aus: kein Chrom mehr, die Bronze darunter schon grün oxidiert, Die Deckel ankorodiert und alles sieht nach einem jämmerlichen Zustand aus.

SIEHT? Nöööö

SAH!!!

Unsere Winschen sind alle wieder auf neuwertig bearbeitet. Ringsherum technisch aufgefrischt und die Oberflächen wieder wie neu: Praktisch alle Korrosionsspuren sind beseitigt und die 100%- ige Funktion wieder hergestellt. Die Winschen strahlen – hui, das macht Spaß.

Fast 45 Jahre haben sie ohne wirklichen Schaden überstanden. Nun sind sie wieder absolut neuwertig und mit einer richtig satten Schicht Chrom fitt für das nächste halbe Jahrhundert.

Das macht richtig Spaß!

Pause

Oder soll ich sagen: Totale Stille?

Die Corona – Ansteckungen und Erkrankungen in Deutschland nehmen immer weiter zu. All die Meldungen aus Italien und Spanien sind schlimm und machen traurig. Aber mich irritieren auch die teils absurden Streitereien in den Internetforen über das “Was ist möglich” ” Was darf man, was nicht” De’ Leut sind verunsichert und als Ergebnisentlassen sie Ihren Druck über das Internetventil.

Aber mal ganz ehrlich: Hättet Ihr gedacht, das unsere Nation als wichtigstes Mittel einer für Menschen teils lebensbedrohlichen Situation die Deutschen als einzige Nation Klopapier als das wichtigste Mittel der Wahl ansehen? Ich möchte im Boden versinken! Ich kann es nicht fassen! Man Leute, was ist mir unserer Nation geschehen?

Ich will das gar nicht weiter ausbreiten. Ich finde es schrecklich, schrecklich peinlich, wie wenig Probleme wir haben…

Bei uns geht die Arbeit weiter. Ich baue am Schiff, rüste aus/ auf und verbringe die Tage einsam mit Arbeit. Julia kam nach einigen Wochen aus dem Ausland zurück und mußte erst einmal amtlich in die Quarantäne. 2 Wochen Füße hoch, auf der Tapete Muster zählen. Oha….
Aber es ist nichts geschehen. Also ist sie wohl “Clean” – Damit bin ich wohl auch gleich überprüft sauber. Gottseidank!

In der Woche kann ich am Schiff arbeiten. An Wochenenden komme ich nicht dorthin . Die Gemeinde schließt alle Zufahrtswege großrämig.

Nun heißt es abwarten bis diese schlimme Zeit vorüber ist. Ich persönlich glaube ja, das es noch deutlich länger dauern wird als die prognostizierten Wochen bis zum 18.04. Wir werden es sehen.

Auf unsere Törns wird sich das auch auswirken. Wir überlegen nun auch, was wir machen werden, was noch möglich ist. Ich werde es berichten.

Training auf dem Ijsselmeer

Wir haben eine gute Zeit an Bord. Unsere Gäste Arnold und Martin fühlen sich wohl und trainieren sich in die Saison. Die Mannöver laufen immer geschmeidiger und runder, der Spaß ist da und alle fühlen sich wohl an Bord.

Wir hatten uns entschieden, wieder zurück zum Ijsselmeer zu fahren und dort Mannövertraining zu machen. Das war eine gute Entscheidung.

Nun habe wir in alle Richtungen Platz. Es sind kaum Boote auf dem Wasser und wir können den Kiel so richtig schön in alle Rchtungen durch das Wasser ziehen. Herrlich.

Am folgenden Tag kommt auch der Wind zurück und wir haben zwischen 4 und manchmal 5 Windstärken aus SW (woher auch sonst 🙂 )

Segeln auf der Kante, Mannöverkreise und Boje- über Bordmannöver in allen Variationen beherrschen unser Sein. Jeder findert sich wieder auf dem Wasser ein und die rostigen Gelenke kommen in Schwung. Wunnebar!

Aber ganz ehrlich: das Thema Corona stört schlicht. Jeden Tag Gespräche und Diskussionen: Wie geht es weiter? Können wir den Törn zu Ende fahren? Sollen wir den Törn zu Ende fahren? was ist mit den Folgetörns? Ausfall, Oder doch?

Keine weiß Nix. Das ist eine besch… Situation.

Dann sagt unsere Bundeskanzelerin etwas in einer Rede und die Marschrichtung deutet darauf hin, das bald Schluß ist mit dem Segeln. Ganz ehrlich: Es ist schon fast egal, wie es weiter geht, Hauptsache wir finden den Weg, den wir gehen müssen. Wir brauchen Tatsachen, keine Vermutungen und Gedanken. Das zermürbt.

Inzwischen können wir nirgens mehr hingehen. Alles geschlossen – bitte Abstand halten – Hier nicht…. Nee, so macht das keinen Spaß!

Wir verbringen unseren letzten Tag an Bord mit der Stimmungsmischung aus: Freude, hier zu sein, und dem Bangen, was zu Hause gerade geschieht. Es kommen Nachrichten: “…unsere Firma macht nun auch Kurzarbeit und schließt Werke…” Die Stimmung rutscht etwas in Richtung angespannt. Die Handys laufen heiß, um Nachrichten zu bekommen. Was macht die Börse? Wer stürzt ab? Welche Firmen schießen.? und so weiter.

Es wird Zeit nach Hause zu kommen und das Geschehen in die Hand zu nehmen!

Für uns heißt es erst einmal Pause bis 18.04. Ab nach Hause und Hoffen – mehr bleibt nicht – außer einem schönen Gefühl des ersten Törns!

Danke Euch Arnold, Martin & Martin für den schönen Törn! Wir sehen uns – da draußen!

Saisonstart: Schwerwettertörn

Vor ein paar Tagen startete meine Saison mit Schwerwettertörns auf der Nordsee, dem Ijsselmeer und dem Wattenmeer. Endlich wieder frische Luft, Segel und Wellen. Ich habe mich riesig darauf gefreut!

Leider vermaledeit und ein böser kleiner Kerl die Tour: CORVID-19 heißt der böse Bruder. Kein Tag vergeht, andem wir nicht die Nachrichten schauen, den Fortschritt und die Einschnitte. Nennt man das nun CORVID- Stimmung an Bord? Darauf hätten wir gut verzichten können.

Dennoch: Zum Start des ersten Schwerwettertörns läßt der Wind leider etwas nach, aber die Prognose zeigt, das er zurück kommt. Das ist vielleicht nicht schlecht. Mit einer Crew, die sich nicht kennt direkt bei 8 Windstärken den Hafen verlassen ist auch nicht der Wunsch aller Segler.

So können wir in Ruhe bei “lauem Lüft’chen”, aber kalt, die leere Marina in Stavoren verlassen Richtung Makkum und Schleuse verlassen. Der erste Tag vergeht mit den ersten steifen Segelmanövern gut und endet in Makkum in eienr ebenfalls leeren Marina. Es ist früh im Jahr und es sind keine Yachten unterwegs. Gottseidank haben die Restaurants und einige Kneipen geöffnet, in denen wir uns aufwärmen können und etwas zu essen bekommen.

Am Folgetag gehen wir durch die Lorentzsluize (Kornwerderzand) raus auf das Wattermeer und fändeln uns bei gutem NW RIchtung Harlingen in die Fahrrinne ein.

Heute haben wir wirklich gute Wetter für den Schwerwettertörn. Es bläst immer stärker, später in Böen bis 8 und wir kämpfen uns gegen den Wind Richtung Terschelling. Mit 2 Meter Tiefgang fahren wir die Rinnen entlang und versuchen nicht über die Berge zu flutschen. Wir sind keine Schlickreiter, sondern Segler!

Gut gelüftet und froh über das passende Wetter erreichen wir Terschelling. Wieder ein leerer Hafen – man kann sagen, nur unsere Flotte belebt das sonst karge Bild der leeren Stege. Aber das Schlimmste kommt noch: Am Abend erfahren wir, das Holland alle Restaurants schließt und wir somit keine Chance haben, außerhalb unserer kleinen Welt etwas zu erleben zu können: Wir zerren die Töpfe aus dem Schränken und das große Schnibbeln und kochen beginnt.

Morgen wird der Wind für Tage rückdrehen auf SW und einschlafen. Wir entscheiden uns, den Weg wieder zurück zum Ijsselmeer zu nehmen, da wir dort mehr Möglichkeiten haben das Training fortzusetzen. Auf der Nordsee würde er und nur ein laues Lüftchen stets auf die Nase wehen, was motoren bedeuten würde. Schitt, aber zum Trainieren für unsere Gäste die Bessere Entscheidung.